Bovermann legt Analyse zur Landtagswahl vor

Veröffentlicht am 09.12.2017 in Wahlkreis

Nachdem Rainer Bovermann seine Analyse der Landtagswahl 2017 bereits im Landesvorstand der NRWSPD und in der Landtagsfraktion vorgestellt hat, folgte er nun gerne einer Einladung von Carina Gödecke, Vorsitzende der SPD im Stadtbezirk Bochum-Ost, um vor Ort die Wahlergebnisse etwas konkreter unter die Lupe zu nehmen.

Bovermann, Professor für Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, untersuchte das Wahlverhalten aus einer langfristig-strukturellen und kleinräumigen Perspektive. Dabei gelang es ihm, durch anschauliche Grafiken auch scheinbar trockene statistische Zahlen mit Leben füllen und den Genossinnen und Genossen zu vermitteln. So überraschte es auch nicht, dass der Veranstaltungsraum bis auf den letzten Platz besetzt war.

Die Ausgangsthese lautete, dass die Landtags- und Bundestagswahl 2017 in NRW keine „Betriebsunfälle“, sondern ganz „normale“ Wahlen waren, bei denen die SPD nur noch den Kern ihrer Wählerschaft - 20% der Wahlberechtigten - mobilisieren konnte. Die Partei befindet sich spätestens seit 2005 in einer strukturellen Krise, die insbesondere die Großstädte des Ruhrgebiets betrifft. Die ehemaligen Hochburgen sind geschliffen und tragen relativ betrachtet weniger zum Gesamtergebnis bei. Zugleich sind neue Hochburgen in „bürgerlichen“ Quartieren entstanden und kann die SPD in ihren Diasporagebieten aufholen.

Die kleinräumige Analyse am Beispiel Bochums legt die drei zentralen Probleme der SPD offen: (1.) die schon vor längerer Zeit erfolgte Abwanderung von SPD-Wählern in das Lager der Nicht- und Protestwähler, aus dem sich der Aufstieg der AfD speist, (2.) die Rückkehr bürgerlicher Wechselwähler, die 2012 SPD gewählt haben, zur CDU und FDP und (3.) die asymmetrische Mobilisierung, die in einer zunehmenden Spreizung der Wahlbeteiligung zum Ausdruck kommt und zur Verschärfung der sozialen Spaltung beiträgt.

Doch in einer genauen Betrachtung und Auswertung der unterschiedlichen potentiellen Wählergruppen liegen auch Chancen für eine neue Zukunft der SPD, so Rainer Bovermann. An den Vortrag schloss sich eine äußerst angeregte Diskussion mit allen Anwesenden über die Analyse und die die möglichen Schlussfolgerungen und Perspektiven für die nächsten Wahlen an.

 

Kontaktadressen

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40221 Düsseldorf
Tel.: 0211 884-2592
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Wahlkreisbüro:
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