„Nicht weniger, sondern mehr Demokratie…“ Zum 40. Todestag von Gustav Heinemann

Veröffentlicht am 17.07.2016 in Wahlkreis

Am 7. Juli jährte sich der Todestag von Gustav Heinemann. Er verstarb 1976 im Alter von fast 77 Jahren in Essen. Gustav Heinemann wurde 1899 in Schwelm geboren. Er studierte Rechtswissenschaft und politische Wissenschaften an den Universitäten von Münster, Marburg, München, Göttingen und Berlin. Mit diplomatischem Geschick und größter Zielstrebigkeit trat er ab 1933 den aufkommenden Übergriffen gegen die Kirche entschieden entgegen. Auch nach dem Krieg blieb er seinem kirchlichen Engagement treu. Heinemann war fest verwurzelt in seinem Glauben und zugleich geprägt von Offenheit und Toleranz. Im Jahr 1946 wurde er zum Oberbürgermeister von Essen gewählt, gehörte von 1946 dem Landtag von NRW an und bekleidete von 1947 bis 1948 das Amt des Landesjustizministers. Im September 1949 berief Konrad Adenauer Heinemann zum Bundesminister des Innern.

Als erklärter Gegner der Wiederbewaffnung trat Heinemann 1950 von seinem Ministeramt zurück, nachdem Geheimverhandlungen Adenauers mit den Amerikanern zu dieser Frage bekannt geworden waren. Er war der erste Bundesminister in der Geschichte der Bundesrepublik, der von seinem Amt zurücktrat. In der ersten Großen Koalition wurde Heinemann von Willy Brandt 1966 zum Bundesjustizminister vorgeschlagen und führte das Amt bis 1969. Am 5. März 1969 wurde Gustav Heinemann zum Bundespräsidenten der Bunderepublik Deutschland gewählt. Damit trat zum ersten Mal nach dem Tode Friedrich Eberts 1925 ein Sozialdemokrat das höchste Staatsamt an.

Die Wahl Heinemanns galt vielen als Grundstein für die wenig später errichtete sozial-liberale Koalition. Gustav Heinemann und Willy Brandt stimmten überein in der Überzeugung, dass das moderne Deutschland mehr Demokratie wagen solle. Sein Staats- und sein Demokratieverständnis zeichnen Heinemann als freiheitlichen Denker aus. Mit seinem unbeirrten Festhalten an Überzeugungen, seiner Offenheit und Bürgernähe, seiner Klugheit und seinem Humor war Gustav Heinemann ein Politiker, auf dessen Meinung Menschen auch heute zählen würden. Es stünde uns wohl an, uns ein Beispiel an ihm zu nehmen.

 

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